Diese Woche nehme ich mal wieder an der Montagsfrage teile. Die Montagsfrage wird von Antonia auf Laut und Leise veranstaltet.
Hier kommt die Frage von dieser Woche:
Die Montagsfrage #84 – Sollten weibliche Autoren mehr aus Sicht von weiblichen Protagonisten schreiben?
Das ist wirklich eine interessante Frage. Hier gibt es mehrere Sichtweisen.
Fangen wir mal mit dem 1. Punkt an: Bevorzuge ich Bücher, die von Männern oder Frauen geschrieben sind?
Ehrlich gesagt, schaue ich nicht auf den Schriftsteller wenn ich ein neues Buch entdecke. Ich sehe mir das Cover und den Titel an. Danach lese ich vielleicht den Klappentext. Nur wenn ich von dem Autor oder der Autorin bereits Bücher gelesen habe, fällt mir auch der Autor auf.
Mir ist es auch egal, von wem das Buch geschrieben wurde. Mir ist aber aufgefallen, dass sich Bücher von Autorinnen für mich besser lesen, während solche von Männern geschriebene etwas sperriger sind. Das ist aber ein rein subjektives Empfinden und trifft nicht immer zu. Meistens sind die Bücher von Frauen emotionaler und das gefällt mir als Frau natürlich gut. Besonders auffällig ist das bei einem der von mir bevorzugten Genres, der Fantasy. Und der Sciene Fiction sieht das schon wieder anders aus.
Und schon kommen wir zu Punkt 2: Müssen in Büchern von Frauen immer weibliche Protagonisten die Hauptrolle spielen?
Hierzu muss ich ganz klar "Nein" sagen. Es ist mir egal, ob Männer, Frauen, Tiere, Wesen die Hauptrolle spielen, solange die Protagonisten gut dargestellt und der Plot stimmig ist. Zudem wäre es ziemlich langweilig, wenn jeder nur über das schreiben würde, was er ist und was er kennt. Wer würde dann die Geschichten über Vampire, Hexen und Dämonen aufschreiben? Und was ist mit den Geschichten über Kinder?
Als letztes komme ich noch zu Punkt 3: Bedeutung von Feminismus in den Büchern von Frauen?
Natürlich lese ich gerne Bücher über starke Frauen. Aber auch hier muss die Geschichte stimmig sein. Und nicht immer passt ein bestimmtes Frauenbild in das jeweilige Buch. Ein sehr gutes Beispiel ist "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen. Hier haben wir zunächst Elizabeth, die eine für die damalige Zeit sehr starke Frau ist. Sie bildet sich über alles ihre eigene Meinung und lässt sich von anderen nicht beeinflussen. Das bringt ihr auch von ihren Standesgenossinen nicht nur Beifall ein. Sie heiratet zwar, aber nur einen Mann den sie respektiert und liebt, der sie aber umgekehrt auch als eigene Persönlichkeit wertschätzt. Als zweites haben wir Jane, die schon mehr dem damals vorherrschenden Frauenbild entspricht. Sie wird als wohlerzogene Dame gesehen, ist aber sehr nachgiebig, verzeiht viel und entschuldigt auch das Verhalten anderer, besonders der Männer. Eine weitere Frau ist Elizabeth´s Freundin Charlotte, die den Heiratsantrag von Mr. Collins annimmt um nicht als alte Jungfer zu enden und materiell abgesichert zu sein. Von einer Liebesheirat hält sie nichts. Sie arrangiert sich mit der Situation. Als letztes haben wir noch Lydia, die aufgrund ihres Alters aber auch von ihrem Wesen her sehr naiv ist, nur an ihr Vergnügen denkt und für alle Folgen ihres Handelns blind ist. Ihr Ziel ist es, Spass zu haben. Zur Heirat lässt sie sich nur überreden, weil sie in ihren Zukünftigen verschossen ist. Die Folgen des Zusammenlebens ohne Trauschein für sich und den Rest ihrer Familie sind ihr egal. Nur mit allen Charakteren zusammen ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild. Alle sind für die Geschichte wichtig. Ich gebe zu in diesem Buch geht es auch um Feminismus. Aber ich lese auch einmal Liebesromane, in denen das einfache Mädchen vom Land ihren Prinzen findet oder Krimis, in welchen der Kommisar die "holde Maid" retten muss. Hier können die Frauenbilder auch einmal vereinfacht oder klischeehaft dargestellt werden. Manchmal möchte man auch so etwas lesen.
Jetzt habe ich aber genug geschrieben. Aufgrund der Länge ist der Beitrag auch etwas verspätet fertig geworden. Lasst gerne einen Kommentar dar.
Liebe Grüße Christin
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen